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Periimplantitis

Definition Periimplantitis:

Die entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, die Parodontitis(„Parodontose“) ist neben der Karies der häufigste Grund für Zahnverlust.

Wie am natürlichen Zahn, so kann sich auch rund um Zahnimplantate das Zahnfleisch entzünden. Ursächlich hierfür sind nach neuerer Erkenntnis sog. Biofilme. Diese sind dünne Schleimfilme, die sich auf der Implantatoberfläche bilden und in denen Populationen von Mikroorganismen organisiert vorliegen. Biofilme helfen Erregern, sich vor dem menschlichen Immunsystem zu schützen. Ist diese Entzündung auf das Zahnfleisch begrenzt, so spricht man von einer Periimplantären Mukositis. Schreitet die Entzündung fort und führt sie zu einem Abbau von Zahnfleischgewebe und Kieferknochen, so spricht man von einer Periimplantitis. Unbehandelt kann eine Periimplantitis zu einer Lockerung des Implantats und damit zum Verlust desselben führen. Bis zu 22% der Implantatträger sind von diesem Problem betroffen.

Symptome der Periimplantitis:

Eine Periimplantitis äußert sich durch gerötetes und druckempfindliches Zahnfleisch im Bereich der Implantate, Zahnfleischbluten bei Berührung und durch Tiefenwachstum von Zahnfleischtaschen mit Sekret- bzw. Eiteraustritt. Schreitet sie unbehandelt fort, so kommen Kieferknochenschmerzen, Rückgang des Zahnfleischs rund um das Implantat und bei ganz schweren Fällen Implantatlockerungen hinzu. Häufig ist der damit verbundene Knochenabbau auch in der Röntgenaufnahme deutlich sichtbar.

Ursachen:

Noch wichtiger als bei natürlichen Zähnen ist für Implantat-Träger die Mundhygiene: Beläge müssen regelmäßig und sorgfältig entfernt werden. Nur so kann verhindert werden, dass aus den Belägen Bakterien entstehen, die sich gerne am Übergang von Zahnfleisch zum Implantat ansiedeln und Entzündungen verursachen. Mangelnde Mundhygiene ist häufig Ursache für eine Entzündung des Zahnfleisches. Aber auch Allgemeinerkrankungen wie Diabetes oder Osteoporose oder die Einnahme von Medikamenten, welche die Immunabwehr einschränken, können Entzündungen am Zahnfleisch begünstigen. Auch starkes Rauchen erhöht das Risiko für Perimplantitis.

Periimplantitis Behandlung:

Im Falle einer periimplantären Mukositis oder im Anfangsstadium einer Periimplantitis kann der Entzündungsprozess durch eine antibakteriell wirkende Spüllösung und das Einbringen eines desinfizierender Gels gestoppt werden. Begleitend sollte –falls nicht bereits Routine- eine regelmäßige Professionelle Zahnreinigung (PZR) durchgeführt werden, bei der alle Beläge sorgfältig entfernt und Zähne, Implantate und Zahnersatz gründlich gereinigt werden.

Parallel sollte auf eine gute häusliche Mundhygiene geachtet werden: mindestens 2x täglich mittels Zahnbürste, Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnseide/ speziellen Interdentalbürsten und idealerweise dem Spülen mit antibakteriellen Spüllösungen (Chlorhexidin).

Ist die Periimplantitis weiter fortgeschritten, so gilt es –analog zur Parodontitis- die Implantatoberfläche zu reinigen und das verlorene Zahnfleisch- und Knochengewebe zu ersetzen. Zur Reinigung/Dekontaminierung der Implantatoberfläche existieren zahlreiche Methoden, welche bisher allerdings nicht zu einer völligen Entfernung des Biofilms in der Lage waren. Vielversprechende Ergebnisse wurden in der jüngsten Zeit mit dem GalvoSurge-Verfahren erzielt, welches auch in unserer Praxis seit Beginn des Jahres eingesetzt wird (s. GalvoSurge)

Häufig ist im Rahmen dieser Maßnahmen zur Reinigung der Implantatoberfläche als ergänzende Maßnahme ein Knochenaufbau rund um das Implantat erforderlich, um dessen Stabilität wiederherzustellen. Allerdings kann nicht jedes erkrankte Implantat erfolgreich behandelt werden, so daß man sich in einigen Fällen zu einer Entfernung und Neuimplantation entschließen muß.

Nachsorgephase

Konsequente Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind  für die frühzeitige Diagnose von Periimplantitiden oder deren Vermeidung essentiell. Professionelle Zahnreinigungen und die genaue Untersuchung  des Zahnfleischs rund um die Implantate mit geeignetem Instrumentarium decken Schwachstellen auf. Die Hygiene-Maßnahmen nach Implantatversorgungen erscheinen auf den ersten Blick vielleicht aufwändig und kostenintensiv, sie werden aber in der Regel mit einer langen Haltbarkeit der Zahnimplantate belohnt.

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